72. Tag, Rest: 294 Tage
Na das hat ja gedauert, bis ich mir endlich mal das Wahrzeichen No 1 ansehe. Eigentlich die ehemalige number one, denn inzwischen wird die mächtige St Paul’s Cathedral ganz beachtlich von den Hochhäusern der City überragt. Aber als Touristenziel steht die Kathedrale noch immer ganz oben auf der must-have-seen-list. Denn wir wissen ja, das es nicht alleine auf die Länge ankommt. Spätestens wenn man die Kirche betritt, ist man von dem gigantischen Raumgefühl schlichtweg überwältigt. St Paul’s soll die größte Krypta Europas haben, die originellste ist es bestimmt, denn hier findet sich neben einem Souvenirshop auch noch ein Café und ein Restaurant. Geschäftstüchtig. Das gilt auch schon am Eingang, wo man gut 20 Euro Eintritt zahlt (für den sightseeing visit).

Ich kannte die Kirche von außen, den schönen South Churchyard und natürlich den Anblick der weissen Kuppel, auf die man direkt zugeht, wenn man vom Südufer der Themse über die Millenium Bridge kommt. Auch Laien wie ich erkennen, dass der Petersdom in Rom als Vorlage diente. Schon um 600 nach Christus soll hier die Stadtkirche von London gestanden haben, aber der große Brand (1666) hat alles zunichte gemacht. Und so beauftragte man kurz danach Sir Christopher Wren mit dem Neubau. Der schuf hier (s)ein Meisterwerk, was meine vollste Bewunderung hat, besonders seit ich weiß, dass er Astronomieprofessor in Oxford war und als Baumeister wenig praktische Erfahrung mitbrachte. Dann eine solche freitragende Kuppel zu wagen, ist entweder genial oder völlig verrückt. Nun ja, rechnen konnte er, und hier kommt es vor allem auf die Statik an. Wenn man die dann noch so schön verpacken kann, dann ist es eindeutig genial.

Kinogänger und Freunde der sakralen Verschwörungstheorie wissen wer alles im Kirchenschiff die letzte Ruhe fand. Da ist das Grab von Admiral Lord Nelson, die Gebeine von Sir Alexander Fleming (Arzt), Henry Moore (Bildhauer) und vom Erbauer selbst, Christopher Wren. Es stimmt übrigens nicht, dass Sir Winston Churchill hier beigesetzt wurde, aber man findet ein Denkmal, dass an ihn erinnern soll. Man sagt er habe sich während des Krieges täglich morgens als erstes erkundigt, ob St Paul’s von den Luftangriffen unbeschädigt geblieben sei. Zum Glück war es so.
Ein Besuch in der Kathedrale, die heute der Sitz des anglikanischen Bischofs von London ist, ist auch immer eine sportliche Herausforderung. Man sollte nicht versäumen die 500/600 (?) Stufen hochzusteigen, um in die rundumlaufenden Emporen zu kommen. Tief Luft holen und los. Die erste Station ist die bekannteste, man nennt sie wegen ihrer aussergewöhnlichen Akkustik The Whispering Gallery. Die Stone Gallery liegt noch ein gutes Stück höher und spätestens ab jetzt sollte man schwindelfrei sein. Aber es lohnt sich auch noch die Golden Gallery zu erklimmen, die an der Außenkuppel, in einer Höhe von 85 Metern, dem Besucher einen sensationellen Blick auf London bietet.
Es lohnt sich auch einmal innen unter das Kuppeldach zu schauen. Denn es ist genauso reich verziert wie die gewaltige Decke des Hauptschiffes. Die Details der Malereien waren bisher für den Besucher nie erkennbar. Dazu ist der Innenraum viel zu hoch. Nun hat man ein Internetprojekt mit Google gestartet und das ist wirklich gelungen. Erforschen Sie ganz bequem, -und kostenlos(!)-, von zu Hause aus die beeindruckend schöne Kathedrale. Enjoy the guided walk.

The boss himself says:
George says: „We should visit a Christmas Concert in the Cathedral. This is very special and solemn. Bookmark it!”
Und ich: “Jetzt??? Ostern steht vor der Tür. Wie wäre es also mit Händel?” “A bit too long and wrong address. Messiah will be played at Royal Albert Hall.”

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